Offene Fragen

Viele Stationen im Werdegang der Familie Hartzing konnten bislang nur unzureichend beleuchtet werden. Wer immer in der Lage ist, ein Licht zu reichen, möge das bitte tun.

Das Testament

Erste Seite des Testaments von Peter Hartzing.

Die Fakten:

In seinem Testament verfügte Peter Hartzing, dass seine in den Niederlanden lebende Verwandtschaft einen großen Teil seines Nachlasses, darunter sein Labor, eine Gemälde- und Münzsammlung sowie die gesamte Korrespondenz erben soll.

 

 

Die Frage:

Sind Teile des Nachlasses erhalten geblieben, und wo befindet er sich?

 

 

 Die Vermutung:

Einzelne Stücke könnten bei noch lebenden Nachkommen erhalten geblieben sein.

Antworten oder Recherche-Vorschläge bitte an: info@hartzing.de

Alchemie, Stein der Weisen und Ostindien

Die Fakten: 

Diese auf Niederländisch verfasste Liste über den Inhalt eines Koffers aus dem Nachlass Peter Hartzings erzählt die Lebensgeschichte des Verstorbenen in Kurzform: Unter Punkt 2 werden „viele Ostindische Briefe“ erwähnt, Punkt 3 erwähnt in Folio gebundene Papiere „handelnd vom Stein der Weisen und anderen Medikamenten“, und unter der Ziffer 5 findet sich „ein Doktoratszeugnis auf Pergament mit einem großen Siegel daran“. 
 

Die Fragen:

Wer waren die Briefpartner Hartzings in Ostindien? Hat Hartzing trotz seiner Verwicklung in den Amsterdamer Alchemistenskandal weiter nach dem Stein der Weisen gesucht? Und wo ist die Promotionsschrift abgeblieben?

Die Vermutungen:

Hartzing dürfte Zeit seines Lebens sowohl berufliche als auch verwandtschaftliche Verbindungen innerhalb  des Einflussbereichs der VOC aufrecht erhalten haben. 
 
Angesichts des alchemistischen Bekanntenkreises sind entsprechende Neigungen wahrscheinlich. 
 
Den Doktortitel könnte noch Frans van Schooten seinem Schüler in Anerkennung für dessen Beitrag zur Herausgabe der lateinischen Übersetzung von Descartes‘ Géométrie verliehen haben.
 
 

Das rätselhafte Epitaph

Die Fakten:

In der Schlosskirche St. Jacobi zu Osterode hängt links vom Eingang ein prachtvoll ausgestaltetes Epitaph, das an den dort begrabenen Peter Hartzing erinnert. In dem mit „Epitaphium“ überschriebenen Absatz heißt es: „Ac bis transivi solus utramque domum“.

Die Fragen:

Die Wendung „solus utramque domum“ dürfte sich auf Ovid beziehen und bedeutete so viel wie „Orient und Okzident“. Demnach hätte Hartzing „zweimal Orient und Okzident durchschritten“. War Hartzing also noch ein zweites Mal in Ostindien?

Die Vermutung:

Hartzing könnte tatsächlich noch einmal seinen Vater in Batavia besucht haben. Eine solche Reise würde erklären, dass in Hartzings überlieferten Lebensdaten von 1662 bis 1666 eine Lücke klafft. Doch dokumentiert ist eine solche Fahrt nicht

Die Moerser Mühle

Die Fakten

Im Januar 1644 erhielten die Hartzings ein auf 20 Jahre befristetes Textilmonopol, verbunden mit der Verpflichtung, eine Walkmühle zu bauen. Tatsächlich investierten die Hartzings erhebliche Summen in die Textilproduktion am Niederrhein. Für das Jahr 1646 ist erstmals die „Unterste Mühle“ nördlich der Festung nachweisbar.

 

Die Fragen

Warum fehlen für die Unterste Mühle Dokumente, die eine Textilproduktion belegen?

 

Die Vermutung

Entweder sind diese Dokumente verschollen, oder die Hartzings mussten einsehen, dass ein Walkmühlen-Betrieb am Moersbach unrentabel war und verlagerten einen Teil der Produktion  nach Duisburg.